Die Vorgeschichte ...
von Hans Griese, 1. Sprecher Stadtteilforum Oberaussem

Im Oktober 2007 meldete sich ein Mark Instone per E-Mail bei meinem Sohn Björn, der Webmaster von unserer Internetseite ist mit nachfolgendem Text

Siehe 1. Kontakt von Mark Instone...

Er hat auf unserer Seite den Namen seines Vaters gelesen und wollte jetzt mehr dazu erfahren. Die Informationen zum Absturz der Lancaster X KB804 waren bekannt.

Siehe "Absturz der Lancaster X KB804"

Absolut unbekannt war der Absturzort.
Über Hans-Günther Ploes - Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Luftkriegsgeschichte und Fachmann für die Identifizierung von unbekannten Flugzeugen - habe ich dann den Ort Sprockhövel erfahren.

Siehe "Lokalisierung des Absturzortes"

Nachdem ich Kontakt mit Herrn Haverkamp aufgenommen hatte, konnte er mir nach kurzer Zeit weitere Einzelheiten mitteilen. Am Sonntag, den 10.Feb.2008 wurde dann der Absturzort abgesucht.

Siehe “Antwort von Ludger Haverkamp”

Mittlerweile hat sich die Sache dahingehend geklärt, da die Nummer auf dem großen Blech identifiziert werden konnte.

                                       Die Nummer lautet: 1434 G/5

Diese Nummer steht für Lancaster. Hans-Günther Ploes ist sich sicher, dass damit der Beweis erbracht ist, dass hier die besagte Lancaster abgestrüzt ist.

Siehe “Identifizierung der Teilenummer”

Zum Schluss beigefügt ist das Schreiben von Mark Instone, in dem er sich für die Informationen ( Ende Oktober 2007) bedankt.

Siehe “2. Schreiben von Mark Instone”

Ich werde Mark demnächst noch einmal anschreiben und ihm das Ergebnis von heute mitteilen. Vermutlich wird er- soweit möglich- diese Information auch nach Kanada weiterleiten.
Hans Griese
   12.Feb.2008

Weitere interessante Informationen:

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weitere e-mails von Mark Instone ab 20.02.2008
Ich hatte Mark zwischenzeitlich diesen Link geschickt....

NORTH BAY 2006
Das Protokoll (v. Mark I.) eines Gespräches  zwischen seinem Vater Stan Instone and Phil Owen über die Zeit vor und nach dem Abschuss. (mit deutscher Übersetzung)

Geschichte und techn. Daten der Lancaster

Aus dem Tagebuch von Wilhelm Mette

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1. Kontakt von Mark Instone mit dem Stadtteilforum Oberaussem

NAME: Mark Instone
MESSAGE: Ich kann nicht Deutsch sprechen!

Ich habe "www.stadtteilforum -oberaussem.de" sehen und also "projekte".
Ich habe der name von mein Vater "Instone" sehen. Mann von dem Krieg
schreibt 20 February 1945".
Kann mann sagen wo ich kanne email "projekte" fur schprechen von "Instone"?
Mein Vater jezt in Slough, Grossbritain ist.

Danke schon Mark Instone

I do not speak German. I saw the Projekte section on the stadtteil-oberaussem website had a reference to my father "Instone" in an aeroplane crash in 1945. He is still alive and would be interested to contact. Can you provide me with an email.

Thanks

Mark Instone

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Absturz der Lancaster X KB804

20-21/02/45 419 Lancaster X KB804 VR-E Middleton St George
         FO L A Blaney RCAF 2126 Dortmund Hit by flak crew baled out Killed

20-21/02/45 419 Lancaster X KB804 VR-E Middleton St George
         Sgt T S Instone 2126 Dortmund Hit by flak crew baled out PoW

20-21/02/45 419 Lancaster X KB804 VR-E Middleton St George
         WO2 D Hanna RCAF 2126 Dortmund Hit by flak crew baled out Killed

20-21/02/45 419 Lancaster X KB804 VR-E Middleton St George
         FO P H Owen RCAF 2126 Dortmund Hit by flak crew baled out PoW

20-21/02/45 419 Lancaster X KB804 VR-E Middleton St George
         PO A Kindret RCAF 2126 Dortmund Hit by flak crew baled out PoW

20-21/02/45 419 Lancaster X KB804 VR-E Middleton St George
       FSgt L J Nozzolillo RCAF 2126 Dortmund Hit by flak crew baled out PoW

20-21/02/45 419 Lancaster X KB804 VR-E Middleton St George
       PO R Althan RCAF 2126 Dortmund Hit by flak crew baled out PoW

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Lokalisierung des Absturzortes

Lancaster X KB804

The crash location is given as near Nieder-Sprockhvel orf Getel, map reference K52/A6707. F/O Blaney RCAF and W/O Hanna RCAF were orifinally buried in the Dortmund Main Cemetery. The K report number was KE10349.
The time of loss is given as 0200hrs.

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Antwort von Ludger Haverkamp

Heimat- u. Geschichtsverein Sprockhövel e.V.
Ludger Haverkamp , Vorsitzender

Betr. Absturz einer Lancaster in Sprockhövel
Sehr geehrter Herr Griese.
Zum Absturz des Lancaster-Bombers in Sprockhövel am 21. Februar 1945 kann ich Ihnen zumindest einen Zwischenbericht geben.
Auf der Kopie aus dem Stadtplan von Sprockhövel habe ich die AbsturzsteIle des Flugzeugs gekennzeichnet. Das Gelände ist mit dem Bau der Autobahn A 43 in den Besitz der Bundesvermögensanstalt übergegangen.
Einige der Generation der heute 70jährigen erinnern sich noch. Somit kann ich Ihnen die eine oder andere Information zukommen lassen:

Aus den Aluminiumteilen des Flugzeugs haben Landwirte Weidentore hergestellt.
Aus den Reifen haben Jungens Gummistreifen für ihre "Flitsche" - andernorts Zwille genannt - herausgeschnitten. Auf dem Hof des Bauern Hiby waren in großer Zahl Stabbrandbomben gelagert. Einige Jugendliche haben damit unkontrolliert ihr Spielchen getrieben:
Sie haben an der nahen Kleinbahn Bossel-Blankenstein eine Brandbombe gezündet und die Schiene zum Glühen gebracht.

Eigenartigerweise finden sich keinerlei Hinweise auf den Absturz in der Sprockhöveler Zeitung, die bis zum 11. April 1945 erschien.
Wenn ich auf weitere Nachrichten stoße, werde ich mich erneut melden.
Mit freundlichen Grüßen

L.Haverkamp
  16. 11. 2007

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Identifizieung der Teilenummer

Von Hans-Günther Ploes:

Auf dem Blech steht sehr wahrscheinlich "1434 G 5".

Eindeutig zu lesen ist aber nur "34 G 5". Dies ist eine Teile-Nummer (part number) die der Nummer der Werkszeichnung dieses Teiles entspricht. Die original Werkszeichnung von AVRO (Alexander Vernon ROe: Name der Firma, welche die Lancaster entwickelt hat) hat die Nummer "5/G1434" und gehört zur einem Teil der Rudervorderkannte des Höhenruders
der Lancaster (Die Rudervorderkannte war dreiteilig).
Hersteller der Lancaster deren Werke in England waren, haben die Teile-Nummer auch entsprechend aufgebracht (z.B. "5/G1434" oder "5G1434" oder "5.G1434").
Nur die kanadischen Hersteller der Lancaster Mk. X haben die Ziffern, wie bei unserem Bauteil zu sehen ("1434 G 5"), gedreht. Damit ist der Flugzeugtyp Lancaster Mk. X ziemlich sicher nachgewiesen.
Die Maschine in der Sgt Instone mitflog war die Lancaster Mk. X, KB804.
Einen Prüfstempel habe ich auf dem Teil nicht finden können.

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2. Kontakt von Mark Instone

Bjoern,

Thank you for your email and hyperlink. I was fascinated to read the following information:

"Lancaster X KB804 The crash location is given as near Nieder-Sprockhvel orf Getel, map reference K52/A6707. F/O Blaney RCAF and W/O Hanna RCAF were orifinally buried in th Dortmund Main Cemetery. The K report number was KE10349. The time of loss is given as 0200hrs. "

Where did this information come from? What is a "K report"? How did they know that Blaney and Hanna were buried in Dortmund? I am sorry to ask so many questions, but we do not seem to have this information in England.

F/O Blaney's nephew was fascinated to hear this news, especially on the weekend when Britain and Canada remember their war dead.

This is fantastic information. Thank you both to yourself and your father.

Danke schon Herr Griese

Mark Instone

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e-mail v. 20.02.2008

From: MARK INSTONE
To: Karl Sandmann

Suche nach der Lancaster XKB894 - search of -

I have forwarded this message to my father and he was delighted to see the photographs.

I thought you might be interested to see a painting of KB804 painted by the Radio Operator together with two photographs of my father, one taken in 1947, the other on a visit to Deutschland in 2005.

He often speaks of the time he spent in Deutschland in 1945 and has good things to say about the people he met and how his life was saved by the Dortmund police.

Two other members of the crew of KB804 are alive in Canada and, with your permission, I shall forward this onto them.

Thanks again

Mark Instone

Lancaster von Andy Kindret

Die abgeschossene Lancaster, gemalt von Andy Kindret

Stan Instone 1947FSgt. Stan Instone 1947

 Stan Instone 2005 am Grab von          
FO Larry Blaney und WO Don HannaStan Instone 2005 in Dortmund    

 

 

 

 

 

 

 

 

e-mail v. 21.02.08

Lieber Karl
 
FO Andrew Kindret v. 1940Andy Kindret was the same Flying Officer Kindret RCAF, the Radio Operator of the Lancaster KB804. He died in about 1993 and he painted the picture around 1985-90. He remained in contact with my father throughout.  I have attached a 1940s photograph of Andy Kindret.
 
Another surviving crew member, Lou Nozzolillo and the Great Nephew of the pilot, Larry Blaney were both delighted to see your photographs.
 
Danke schon
 
Mark Instone

 

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e-mail v. 21.02.08 abends

Lieber Karl,
 
Danke schon fur Auszug aus dem Tagebuch von Wilhelm Mette. Es ist gut sehen ein Deutsch Tagebuch von 1945!
 
Deutsch Tagebuchs von dem Krieg are almost never seen in Britain.  You may be interested to see the attached words. They are a conversation between my father and Phil Owen written down in Canada in 2006 describing what happened after the crash.
 
There is no guarantee of accuracy after sixty years!
 
"North Bay" refers to Phil Owen's home town in Ontario, Canada!
 
Thanks again
 
Mark Instone

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NORTH BAY 2006

As promised, I recorded snippets of conversation between my father and Phil Owen.  These took place over the course of a week and I have done my best to make the continuity flow. In time, you will be able to check the details against the squadron ORB.

Phil: “We had a rough time.”

Stan: “They said, “The Blaney Crew, always getting into trouble!”  Compared with us, some crews had an easy time of it.”

Phil: “How would you feel if Larry walked in and said “We’re on ops tonight!”.

Stan: I had a premonition that we weren’t going to come back that night [20th February]. Don Lanctot was very quiet before the night he got shot up [Don Lanctot was one of the gunners, seriously injured over Bochum in 1944 and did not fly subsequent to this].”

Phil: “I remember I was asked by a secondary school student about my experiences and I told him: “All I can say is this is what I went through.  I can’t tell you how I felt and you can’t know.”

Stan: “Larry came out drinking with us sometimes, but he mostly played poker in the Officers’ Mess.”

Stan: “Over Castrop Rauxel the aircraft went up 500 feet.  It could have been a mid air collision or maybe a flak shell hit the cookie after it was released from the aircraft. On the daylight Essen raid I saw a Halifax or a Lancaster above us drop a “Cookie” [cylindrical 4000lb bomb] between our port wing and port tailplane. It missed us by about 15 feet.”

Phil:  “When the order to bale out was given on the Dortmund trip, I tried to throw the escape hatch cover through the escape hatch but it jammed in the slipstream.  Eventually we freed it by jumping it. I’m not sure Don Hanna had his parachute on.”

Stan: “I think we were shot down over the village of Hattingen.”

Stan: “If Larry had panicked, none of us would have got out. I felt incredibly calm as the parachute opened.  I said to myself: “The war’s over for you, sunshine.”.  I saw parachutes above me, probably because I freefell and so was travelling faster. At first I thought I was coming down over the sea, although I couldn’t possibly be, because the surface seemed to be like waves.  It turned out to be a forest.  I knew I was in Germany because I could still hear the aircraft going over. I spoke to somebody in what I thought was German, he turned out to be a member of the German Home Guard.  I was taken to the village hall.  It has black and white tiles on the floor.  I was bleeding and the blood dripped onto them. They made no attempt to help.  They got a youngster out of bed, he must have been about fourteen and he spoke English.  I told him my name, rank and number [under the Geneva Convention, this was the only information that prisoners of war were required to give].  One old man got up like he was going to hit me. I was taken to the village lock up for three days. Here a policeman’s wife brought me two meals a day. 

I was then picked up by a German truck with Lou and Ray and a traumatised Canadian pilot.  There were parachutes at the bottom of the truck. I have since wondered if there were bodies under the parachutes.”

Phil: “Ray was the first to be captured.”

Stan: “We were taken to a Luftwaffe camp and put in a cell with a wounded American.  I started to wheeze, a German said “Bronchitis” and I was given an aspirin. We shared a razor. I looked in the mirror and saw a black face, I suppose from the smoke of the fire in the aircraft.  We were originally allowed to eat in the camp mess but then the Luftwaffe objected.  Then we were given a large jug of German soup in the cell.

It was here that we were bombed by American P38s.  I was looking out of the window and was blown backwards by the blast.  Our bedding was taken away as German wounded were coming in.  Soon afterwards I was taken away with an American Colonel, badly burnt on the throat, an American Bombardier [aircrew] and, I think, one other.


NORTH BAY 2006                                                         Übersetzung v. Dieter Hopperdietzel - 23.02.08

Wie versprochen, habe ich Teile einer Unterhaltung zwischen meinem Vater und Phil Owen aufgenommen. Diese Gespräche liefen über eine Woche und ich habe versucht, die zeitliche Abfolge einzuhalten.

Phil: „Wir hatten eine harte Zeit.”

Stan: „Sie sagten, “Die Blaney-Besatzung kommt immer in Schwierigkeiten!” Verglichen mit uns hatten es einige Besatzungen leichter.“

Phil: „Was würdest du denken, wenn Larry herein kommen und sagen würde : Wir müssen heute Nacht fliegen.“

Stan: „Ich hatte eine Vorahnung, dass wir in dieser Nacht (20. Febr.) nicht zurück kommen würden. Don Lancot war vor der Nacht, in der er abgeschossen wurde, sehr still. (Don L. war einer der Kanoniere, der 1944 über Bochum schwer verwundet wurde und dann nicht mehr flog.)“

Phil: „Ich erinnere mich, dass mich ein Oberstufenschüler über meine Erfahrungen befragte, und ich erzählte ihm: Alles was ich sagen kann ist: Das ist das was ich durchgemacht habe. Ich kann nicht beschreiben, was ich fühlte, und Sie können es auch nicht nachvollziehen.“

Stan: „Larry kam manchmal zu uns rüber und trank einen mit uns, aber die meiste Zeit spielte er in der Offiziersmesse Poker.“

Stan: „Über Castrop-Rauxel ging (einmal) das Flugzeug auf 500 Fuß. Es war möglicherweise eine Kollision (mit einer anderen Maschine), oder eine Flakgranate traf eine Luftmine (2000kg Bombe), nachdem sie von einer Maschine abgeworfen worden war.

Bei einem Tagesangriff auf Essen sah ich (einmal), wie eine Halifax oder Lancaster eine Luftmine abwarf, die zwischen unserem linken Flügel und dem Leitwerk durch ging. Sie verpasste uns um 5 Meter.“

Phil: „Als bei dem Flug nach Dortmund der Befehl zum Aussteigen kam, versuchte ich die Abdeckung der Ausstiegsklappe durch dieselbe zu werfen, aber sie verklemmte sich im Fahrtwind. Schließlich bekamen wir sie frei, indem wir dagegen traten. Ich bin nicht sicher, ob Don Hanna seinen Fallschirm an hatte.“

Stan: „Ich glaube, wir sind über Hattingen abgeschossen worden.“

Stan: „Wenn Larry durchgedreht wäre, wäre keiner von uns rausgekommen. Ich war ungeheuer erleichtert, als sich der Fallschirm öffnete. Ich sagte zu mir: „Der Krieg ist für dich vorbei, Glückskind.“ Ich sah Fallschirme über mir, weil ich (länger) frei gefallen war und daher schneller tiefer war. Zuerst dachte ich, ich käme auf der See nieder, obwohl das nicht sein konnte, weil die Oberfläche wie Wellen aussah. Es stellte sich als Wald heraus. Ich wusste, ich war in Deutschland, denn ich konnte noch immer die Flugzeuge über mir hören.

Dann sprach ich mit jemandem auf Deutsch, und es stellte sich heraus, dass er Mitglied der deutschen Heimatschutztruppe war. Er brachte mich zum Rathaus. Der Fußboden war schwarz und weiß gefliest. Ich war verletzt und das Blut tropfte auf den Boden. Sie machten keine Anstalten mir zu helfen. Sie holten einen jungen Burschen aus dem Bett, er muss etwa 14 gewesen sein und er sprach Englisch. Ich sagte ihm meinen Namen, Dienstgrad und -nummer (nach der Genfer Konvention sind das die einzigen Informationen, die Kriegsgefangene angeben müssen). Ein alter Mann stand auf als wollte er mich schlagen. Man brachte mich für 3 Tage ins städtische Gefängnis. Hierhin brachte mir die Frau eines Polizisten 2 Mahlzeiten pro Tag.
Dann wurde ich mit Lou und Ray und einem traumatisierten kanadischen Piloten auf einen deutschen Lkw verladen. Auf dem Boden des Lkw lagen Fallschirme. Ich weiß bis heute nicht, ob darunter Leichen lagen.

Phil: „Ray wurde als erster gefangen genommen.“

Stan: „Sie brachten uns zu einem Luftwaffenlager und steckten uns zu einem verwundeten Amerikaner in die Zelle. Ich fing an zu husten, ein Deutscher sagte „Bronchitis“, und man gab mir eine Aspirin. Wir teilten uns ein Rasiermesser. Ich sah in den Spiegel und sah ein schwarzes Gesicht, ich glaube, das kam von dem Rauch in unserem brennenden Flugzeug. Anfangs durften wir in der Lagermesse essen, aber dann hatte die Luftwaffe etwas dagegen. Dann bekamen wir (täglich) einen großen Topf deutsche Suppe in die Zelle.

Hier wurden wir von amerikanischen P38 bombardiert. Ich schaute aus dem Fenster und wurde von der Druckwelle rückwärts geworfen. Als deutsche Verwundete eingeliefert wurden, wurden uns die Betten weg genommen. Kurze Zeit später wurde ich zusammen mit einem amerkanischen Oberst, der am Hals schwer verbrannt war, sowie einem amerikanischen Bombenschützen (Luftwaffe) und ich glaube noch einem anderen, fort geschafft.

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Weitere Informationen über die Lancaster aus Wikipedia

Avro Lancaster B I PA474 der Battle of Britain Memorial Flight
Die Avro 683 "Lancaster" war der bekannteste schwere Bomber der britischen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.
Der Prototyp war eine umgebaute Avro 679 Manchester mit einem vergrößerten Flügelmittelstück und vier Rolls-Royce Triebwerken mit einer Leistung von je 1145 PS.
Die Lancaster absolvierte ihren Erstflug am 9. Januar 1941 und ging ab Anfang 1942 in Dienst. Sie war eine Metallkonstruktion und konnte maximal 6,35 Tonnen Bomben mitführen.

Es gab verschiedene Ausführungen der Lancaster und sie wurde auch in Lizenz in Kanada gebaut.
Die normale Abwehrbewaffnung bestand aus acht 7,7-mm-Maschinengewehren, die in Zwillingstürmen in der Nase und auf der Rumpfoberseite sowie in einem Vierlingsturm am Heck installiert waren.

Lancasters kamen hauptsächlich bei Nachtangriffen auf (vor allem) deutsche Städte, daneben aber auch bei einigen Spezialoperationen zum Einsatz. Dazu zählte etwa die Versenkung des deutschen Schlachtschiffs Tirpitz mit 5443 kg schweren Bomben (Tallboy), die Bombardierung von Hitlers Berghof bei Berchtesgaden oder die Zerstörung der Möhnetalsperre und der Edertalsperre. Insgesamt flogen die Lancaster im Zweiten Weltkrieg über 156.000 Einsätze und warfen dabei 608.612 t Bomben ab.

Die letzten Lancaster wurden Anfang Februar 1946 ausgeliefert. Aus dem aktiven Dienst in der RAF schieden die letzten Lancaster im Februar 1954. Insgesamt sind heute noch 17 Maschinen erhalten, von denen jedoch nur noch zwei flugfähig sind. Eine ist Bestandteil des Battle of Britain Memorial Flight der Royal Air Force, die zweite gehört dem Canadian Warplane Heritage Museum in Hamilton.

Technische Daten Avro Lancaster Mk. I
Länge:   21,18 m
Höhe:    5,97 m
Flügelspannweite:    31,09 m
Tragflügelfläche:    120,80 m²
Leergewicht:   16.705 kg
Startgewicht:    30.800 kg
Startgewicht (max):    31.750 kg
Antrieb:   Vier Rolls-Royce Merlin XX mit je 1280 PS
Höchstgeschwindigkeit:   448 km/h in 5600 m Höhe
Marschgeschwindigkeit:   338 km/h
Steigleistung:   6095 m in 41 min mit Bombenhöchstladung
Maximale Reichweite:   2675 km mit 6350 kg Bomben
Dienstgipfelhöhe:    7467 m
Besatzung:   sieben Mann
Bewaffnung:    Acht Browning 0303-in-(7,7 mm)-MGs,
bis zu 6350 kg Bomben
Lancaster_I_NG128_Dropping_Load_-_Duisburg_-_Oct_14_-_1944

Quelle: Wikipedia 
http://de.wikipedia.org/wiki/Avro_Lancaster
Bilder
Avro Lancaster B I PA474 der Battle of Britain Memorial Flight
von Kogo 2005
Eine Lancaster wirft während der Operation Hurricane Stabbrandbomben (links), Brandbomben und eine Luftmine (rechts) auf Duisburg ab.
von Ian Dunster 2005

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Auszug aus dem Tagebuch von Wilhelm Mette  => Februar 1945

Tagebuch von Wilhelm Mette

3. Chronik über die auf den Raum Lünen-Süd erfolgten Luftangriffe in der Zeit vom 23. Mai 1943 bis 15. Mai 1945.
Niedergeschrieben und gesammelt für Kinder und Kindeskinder von Wilhelm Mette.

Der 1. Angriff der feindlichen Luftwaffe fand in der Nacht vom 23. auf den 24. Mai 1943 statt. Es wurden viele Spreng-, Brand- und Phosphorbomben geworfen. Trotzdem 7 Sprengbomben, sowie viele Brand- und Phosphorbomben geworfen wurden, ist außer Dachschäden und zerbrochenen Fensterscheiben kein größerer Schaden entstanden.
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Mittwoch den 14. Februar. 12 ½ Uhr nachts Alarm. Starker feindlicher Kampfverband fliegt bei Bonn ein. In Dülmen, Haltern etliche feindliche Flugzeuge mit wechselndem Kurs. Dortmund, Herne, Castrop-Rauxel von feindlichen Flugzeugen überflogen. Entwarnung 1 Uhr 45 nachts. 2 Uhr 45 wieder Alarm. 3 Uhr früh Entwarnung. Wieder Alarm 3 Uhr 45, Entwarnung 4 Uhr 10. 7 Uhr 45 vorm. Alarm bis nachm. 5 Uhr, dann Entwarnung. von 7 Uhr 15 abends bis 10 ½ Uhr Vollalarm. Es flogen starke feindliche Verbände ein. Richtung Braunschweig und Thüringen. Von 11 Uhr 45 bis 12 ½ Uhr Vollalarm.

Donnerstag den 15. Februar. Von 9 ½ Uhr vorm. bis 12 ½ Uhr Vollalarm. Waren im Bunker von 9 ½ bis 11 Uhr. Von 1 ½ Uhr bis 3 Uhr wieder im Bunker wegen Vollalarm.
Freitag den 16. Februar. Bis Mittag Nebel, kein Alarm. Von 12 ½ bis 4 Uhr 45 Vollalarm. Eine Menge feindlicher Verbände flog ein. Es wurden im weiteren Umkreis die Städte Dortmund, Castrop-Rauxel, Kamen, Hamm bombardiert. Wir waren zweimal im Bunker. Es wurden bombardiert Hoesch, Minister Stein, Phönix.

Samstag den 17. Februar. 11 ½ Uhr kurzer Alarm, Kampfverband flog nach Süddeutschland. Von 2 Uhr 45 bis 3 Uhr 45 Alarm. Kampfverband flog in das Industriegebiet. Hier kein Bom-benabwurf. Waren im Bunker. Von 7 Uhr 45 wieder im Bunker wegen Vollalarm. 9 Uhr Entwarnung. Kein Bombenabwurf. Nachts kein Alarm.

Sonntag den 18. Februar. Vormittags Ruhe. Um 3 Uhr Vollalarm bis 4 Uhr. Wieder im Bunker. Von 7 bis 9 Uhr wegen Alarm wieder im Bunker. Keine Bomben.

Montag den 19. Februar. Von 1 bis 3 ½ Uhr Vollalarm. Viele feindlicher Verbände flogen ein. Besonders schwer wurde das Münsterland mitgenommen. Man konnte im Bunker die Erschütterungen wahrnehmen. Von 4 bis 5 Uhr Vollalarm und wieder im Bunker. Von 7 - 9 Uhr wiederum im Bunker wegen Vollalarm. Bombardiert wurden Hoesch und Minister Stein.

Dienstag den 20. Februar. Um 2 Uhr 45 nachts Vollalarm. Starke Bomberverbände flogen in das Siegerland ein. Einzelne Flugzeuge mit Ostkurs. Einzelne Flugzeuge flogen Hamm, Werl, Soest, Lippstadt an. Arnsberg wird mit Ostkurs überflogen. Einzelne Flugzeuge fliegen Lünen und Hamm an. 4 Uhr früh Entwarnung. 5 Uhr früh wieder Alarm. Rückflüge aus Westdeutschland. Etliche Feindflugzeuge nähern sich Dortmund mit Nordwestkurs. Feindverband auf dem Rückflug Lippstadt - Hamm. Entwarnung ½ 6 Uhr. 11 Uhr 15 Vollalarm. Starke Verbände flogen ins Siegerland ein. Entwarnung 12 Uhr 15 mittags. 6 Uhr 45 abends Alarm. 9 Uhr 15 Entwarnung. Wir waren im Bunker.

Mittwoch den 21. Februar. Von 1 ½ bis 2 ½ Uhr Alarm. In weiterer Umgegend wurden viele Bomben geworfen. Wir waren im Bunker. Von ½ 3 bis 6 Uhr Vollalarm. Schwere Feindverbände greifen Hamm und das Münsterland an. Wir waren im Bunker. Von ½ 8 bis ½ 10 Uhr Vollalarm. Bombenabwurf im Münsterland, wir waren im Bunker.

Donnerstag, den 22. Februar. Nachts von 1 bis 1 ½ Uhr Vollalarm wegen Rückflüge aus Westdeutschland. 9 ½ Uhr vorm. Vollalarm. Starke Verbände fliegen ein mit Ostkurs. Zuflucht im Keller. Rückflüge setzen gegen 12 Uhr mittags ein. Wieder im Bunker bis 1 Uhr. Kurz darauf Vollalarm bis 4 ½ Uhr nachm. Es flogen mehrere Verbände ein. Flucht in den Bunker. Entwarnung 6 Uhr nachm. Von 7 bis 9 ½ Uhr Vollalarm.

Freitag, den 23. Februar. 10 Uhr bis 10 Uhr 45 Vollalarm. Große Verbände mit Ostkurs flogen ein. 12 Uhr 45 Vollalarm. Die Verbände kamen zurück und überflogen unsere Gegend. Entwarnung um 1 ½ Uhr. 3 Uhr nachm. Vollalarm. Bombenabwürfe auf Castrop-Rauxel, Brambauer und Dortmund. Zuflucht im Bunker. 6 Uhr Entwarnung. Wieder Vollalarm von 7 ½ Uhr bis 8 ½ Uhr abends. Wieder im Bunker. Von 9 Uhr 45 bis 10 Uhr 15 Vollalarm.

Samstag den 24. Februar. Von vorm. 9 ½ Uhr den ganzen Tag über Vollalarm mit kurzen Unterbrechungen. Nachm. zwischen 5 und 6 Uhr flogen mehrere Bomberverbände ein. Es wurden viele Bomben in unmittelbarer Nähe geworfen. 3 Bomben auf Haumanns Land, neben der Schule, darunter ein schwerer Blindgänger. Das Haus Bluhm erhält Volltreffer, Chaluppa schwer beschädigt, nicht bewohnbar. Das Haus Kwaschny und Gebauer Volltreffer. 5 Menschen liegen darunter begraben. Im ganzen 14 Tote in unserer Kirchengemeinde. Zwischen den beiden Schulen in der Bahnstraße liegen 6 Krater dicht an der Straße. Unser Haus ist noch mal stehen geblieben. Außer 22 zertrümmerten Fensterscheiben kein Schade, wir waren im Bunker. Dieser Bunker hat mehrere Treffer erhalten, konnten jedoch keinen großen Schaden anrichten.

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Freitag, den 27. April. Es regnet. Von Herrn Boguslawski erfahre ich, dass zirka 160 Leichen im Rombergs Park aufgefunden sind. Mordtaten unserer Gestapo. Seit dem 15. Mai ist die Kanalbrücke bei Mergelmeier durch eine Holzbrücke ersetzt worden und für Fußgänger, Pferdefuhrwerke und leichte Autos freigegeben. Als am 18. ds. Monats ein schwerer amerikanischer Panzer die Brücke passieren will, bricht diese zusammen. 2 Tote.

Damit beendige ich die Beschreibung der Kriegsereignisse, wie ich sie erlebt habe. Das deutsche Reich ist völlig zusammengebrochen. Wir wollen wünschen und hoffen und jeder möge dazu durch harte Arbeit mithelfen, dass mit Gottes Hilfe die Schäden dieser furchtbaren Katastrophe so schnell wie möglich beseitigt werden.
Nie wieder Krieg!

Wilhelm Mette
Lünen a.d. Lippe
Bahnstraße 73

Quelle: Studienkreis Bochumer Bunker e.V. - Fachbereich Dortmund
http://www.bunker-dortmund.de/wmettte.html

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Die e-mails von Mark Instone habe ich mit seiner freundlichen Genehmigung veröffentlicht.
Karl Sandmann

W
eitere Informationen unter
Stadtteilforum Oberaussem
                                           www.stadtteilforum-oberaussem.de
                                                             und
AG Luftkriegsgeschichte Rhein / Mosel e.V.                                
                                 www.ag-luftkriegsgeschichte-kreis-euskirchen.de
 

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