Alte Hasse Weg - Nord

Die beiden Alte – Haase – Wege haben ihren Namen von der größten und letzten Zeche auf Sprockhöveler Gebiet, Alte Haase, deren Ursprünge bis ins 17. Jahrhundert zurückreichen. Neben Schachtgebäuden, Stolleneingängen, Pingen und alten Schächten sehen Sie auch viele Objekte, die mittelbar mit dem Bergbau zusammenhängen:

Bergmännische Versammlungslokale, Wohnhäuser von Bergleuten, Grubenbeamten und Gewerken, Betriebe der Bergbauzulieferindustrie usw. Beinahe auf Schritt und Tritt erfahren Sie die enge Verbindung der Geschichte Sprockhövels mit dem Bergbau. Auf insgesamt 32 Objekte wird auf den Wegen und in den Wanderführern hingewiesen, einige von ihnen werden auf gesonderten Informationstafeln näher erläutert.

Die Nummern auf den Hinweisschildern entsprechen denen im Text.

Das Betreten der Wege erfolgt auf eigene Gefahr. Wir empfehlen festes Schuhwerk und angemessene Kleidung, weil die Strecke teilweise über unbefestigte Waldwege und durch Wiesengelände führt. Vermeiden Sie bitte Lärm und Verunreinigungen der Landschaft, und nehmen Sie Rücksicht auf die Interessen der Grundeigentümer und Anwohner.

Länge des Weges: 6,8 km (mit Abstecher Punkt 3: 8,5 km)

Startpunk: Dorfkrug Niederspockhövel, Nähe Haltestelle Sprockhövel Kirche, zu erreichen mit den Linien SB 37/67; 320; 332; 557-559

Punkt 1: Gasthof Stöter – Tillmann (heute: „Zum Dorfkrug“)

Wir kommen vom Busbahnhof Niedersprockhövel an der evangelischen Kirche und gehen die Hauptstraße hinauf. Der “Dorfkrug“ auf der rechten Seite war früher die traditionsreiche Gaststätte Stöter – Tillmann. Die Familie selbst besaß Kuxen, d. h. Anteile an der Zeche Alte Haase. Gegründet von dem Betriebsführer und späteren Fabrikanten Gustav Düsterloh (1870-1936), fand hier seit 1904 jährlich der Sprockhöveler Bergmannstag statt, ein Treffen der „Beamten“ aus dem gesamten Ruhrkohlenbergbau, deren Laufbahn in Sprockhövel begonnen hatte. Als Relikt aus der Zeit des Direktionsprinzips, der staatlichen Lenkung und Kontrolle des Bergbaus, wurden Steiger, Betriebsführer und Direktoren als „Beamte“ bezeichnet. Die Kumpels drückten sich anders aus. Sie warnten sich unter Tage mit dem Ruf: „Dä Kääl (Kerl) kömmt!“ vor diesem Personenkreis. Auf dem Bergmannstag wurde Tradition gepflegt: Das heißt, bei gutem Essen wurde viel Schnaps und Bier getrunken, Erinnerungen und Erlebnisse ausgetauscht, Ansprachen gehalten, laut gelobt und leise geschimpft oder gespottet. Zu fortgeschrittener Zeit waren dann alle Beteiligten „gute Bergleute“ und gingen nach Hause. In der starren Hierarchie der Betriebe hatte diese Veranstaltung die Funktion eines Ventils. Wir gehen zurück über den Busbahnhof zur Hattinger Straße. Bis zur Schließung von Alte Haase 1969 war der Straßenrand gesäumt von Lkw, die Kohle abtransportieren. Verschiedene Gaststätten mit zum Teil großen Sälen sorgten zusätzlich für Betrieb. Heute wirkt die Straße dagegen sehr ruhig. Und biegen nach rechts in den Fritz-Lehmhaus Weg ein. Im Wendehammer folgen wir links dem Weg der längs der ehemaligen B 51, jetzt L 651 folgt und gelangen zum

Punkt 2: Park am Malakowturm

Hier haben der Heimat- und Geschichtsverein e.V. und der Arbeitskreis Sprockhövel, des Fördervereins Bergbauhistorischer Stätten, in Zusammenarbeit mit der Stadt Sprockhövel, Exponate der heimischen Industrie (Bergbauzulieferer und andere) aufgestellt. Die dort aufgestellten Objekte werden durch Infotafeln erläutert. Hier lag der tiefere dritte Stollen (1812 angesetzt), von Alte Haase der Stollen 2 im Paasbach ablöste. Oben an der Hattinger Straße angekommen wenden wir uns nach rechts wenn wir zum 850 m entfernten Edeltraut Erbstollen gehen möchten. Dahin geht es am Gedulder Weg vorbei Richtung Hattingen (Wegstrecke hin und zurück 1,7 km, wer ohne Punkt 3 abkürzen möchte einfach nach links statt rechts 100m nach Punkt 4 gehen). Der Gedulder Weg hat seinen Namen von der Zeche Geduld, die von 1826 bis 1894 und nach dem Krieg bis 1964 in Betrieb war. Mit Überqueren der Bredenscheider Straße überschreiten wir die Stadtgrenze nach Hattingen. Auf der Wiese rechts neben dem Haus Nr. 227 sehen wir das Stollenmundloch des Edeltraud-Erbstollens nebst Schild.

Punkt 3: Gewerkschaft Edeltraud-Erbstollen

Ein Erbstollen dient in der Hauptsache zum Ableiten des Grubenwassers. In einer Zeit, als es bereits betriebssichere Dampfmaschinen zur Wasserhaltung gab, wurde hier noch die Wasserlösung durch einen Stollen betrieben. Als 1865/66 dieser Erbstollen das Flöz von Alte Haase erreichte, kaufte die Zeche die Kuxen der Gewerkschaft Edeltraud-Erbstollen auf. Das Niveau des Stollens lag 12 Meter unter dem des Stollens von Alte Haase und damit waren weitere 85.000 t Kohle „aufgeschlossen“. Bis zur Aufstellung von Dampfpumpen in den 90er Jahren konnte der Übergang zum Tiefbau noch einige Jahre aufgeschoben werden. Nach der Stilllegung der Zeche führt dieser Stollen nun den größten Teil der Zuflüsse von Alte Haase ab. Er ist heute durch ein Gitter verschlossen und zur Sicherheit durch einen künstlichen Rückstau unbegehbar gemacht worden. Nach diesem Abstecher machen wir kehrt, gehen zur Hattinger Straße bis zum

Punkt 4: Zeche Alte Haase (Malakowturm)

Inmitten jüngerer Anlagen erhebt sich eindrucksvoll der Malakowturm der Zeche Alte Haase, der 1897 über dem Schacht Julie (Schacht 1) errichtet wurde. Ihren Namen verdanken die Malakowtürme der Hauptbastion Malakow der Festung Sewastopol, die während des Krimkrieges 1855 umkämpft war. Der Sprockhöveler Malakowturm ist der jüngste, kleinste und südlichste Förderturm seiner Art im Ruhrgebiet und verdeutlicht das Bemühen der Zeche Alte Haase, mit den modernen Tiefbauzechen Schritt zu halten. Die Notwendigkeit, die Fördertürme mit starkem Mauerwerk auszustatten, verband sich mit einer repräsentativen Architektur, die das bürgerliche Industriezeitalter und seine Bauwerke in der Nachfolge einer wehrhaften Adelsherrschaft sah. Durch den späteren Einsatz der Stahlfördertürme konnte die Leistung der Schächte bedeutend erhöht werden. Bei gleichem Schachtquerschnitt wurden die Förderkörbe um die Höhe der Stahlfördertürme verlängert: Ein Förderzug aus der Grube war somit in der Lage, die vielfache Kohlenmenge zu heben. Diese technische Entwicklung bedeutete das Ende der Malakowtürme. Bereits wenige Jahre nach Fertigstellung des Malakowturms von Alte Haase wurde ein Stahlfördergerüst hineingesetzt. Der Malakowturm steht unter Denkmalschutz. Er wurde 1992/93 mit großem finanziellem Aufwand restauriert und ist heute ein Wahrzeichen Sprockhövels. Wir erreichen den Weg Alte Haase, der links abzweigt und gehen ihn hinauf.

Punkt 5: Zeche Alte Haase, Schacht 2

Der Parkplatz der Firma Sedus Stoll war früher die Verladung der Zeche. Hier begannen die Bahngleise; Lastkraftwagen und Pferdekarren wurden hier beladen, und unter dem großen Bunker nahm die Seilbahn zum Gemeinschaftswerk der VEW in Hattingen ihren Anfang. Hier lohnt sich ein Rundblick über Sprockhövel: Jeder Hügel ist mit dem Namen einer alten Grube verbunden. Hinter uns die Hölter Egge: erstes Feld von Alte Haase, weiter im Uhrzeigersinn der Eicklöhken: Zeche Alte Mißgunst, Hohe Egge: Zeche Schelle und Haberbank. Weiter zum Sirrenberg: Zeche Kleine Windmühle, Breloer Gehölz: Zeche Frosch. Rechts neben dem Tor der Firma Sedus-Stoll liegt der 1924 fertig gestellte Schacht 2. Er hatte einen Durchmesser von 4,4 Metern, war rund gemauert und 344 Meter tief. Moderne Schächte haben heute 9 Meter Durchmesser, etwa den 4-fachen Querschnitt. Eine Dampfmaschine (2.500 PS) hob die Kohlen von der 4. Sohle (-141 m N.N.) zu Tage. Am Seil hingen zwei Körbe, die auf vier Etagen acht Wagen von je 900 Litern Inhalt trugen. In einer Stunde wurden etwa 160 Wagen gehoben. Das Beladen der Körbe war bereits voll mechanisiert; 72 Mann konnten mit einem Korb ein- oder ausfahren. Vom Schacht 2 gehen wir nach links und folgen dem unteren Feldweg der uns zur

Punkt 6: Bahnlinie Wuppertal Wichlinghausen – Hattingen

1884 wurde diese Bahnlinie in Betrieb genommen. Aufgrund der geologischen Verhältnisse zwischen dem Tal der Wupper und der Ruhr galt dieser Streckenbau als besonders schwierig und wurde erst spät realisiert. Zwischen den Bahnhöfen Schee im Ortsteil Gennebreck und Hattingen (15 km) musste ein Gefälle von 185 Metern überwunden werden. Die Eisenbahn katapultierte Sprockhövel mit einem Mal ins Industriezeitalter und verschaffte dem Bergbau und der Industrie einen ungeheuren Aufschwung. Dennoch kam der Aufschwung zu spät, der Vorsprung der früher erschlossenen Gebiete im mittleren Ruhrgebiet war nicht mehr aufzuholen. 1911 verkehrten in jeder Richtung 7 Personenzüge, 4 Eilzüge und 5 Güterzüge. Täglich konnten 6000 Menschen und 7500 t Güter befördert werden. Die Zeche Alte Haase war die beste Kundin der Bahn. Nach ihrer Schließung 1969 ging es auch mit der Eisenbahn bergab: 1979 wurde die Personenbeförderung eingestellt und 1984 auch der Güterverkehr. Der Kommunalverband Ruhrgebiet erwarb die Trasse und baute sie zu einem Rad- und Wanderweg aus, der wegen seiner landschaftlichen Schönheit sehr geschätzt wird. Nach kurzem Weg erreichen wir

Punkt 7: Flözaufschluss Schieferbank

Vor dem Viadukt haben wir ein Kohlenflöz (Bank) rechts in der Böschung freigelegt. Dieses Flöz gehörte der Gewerkschaft Edeltraud. Zum Abbau war es zu dünn, deshalb können wir hier die Kohle in der Lagerstätte zeigen. Das Gestein unter der Kohle ist das „Liegende“. Das Gestein über der Kohle ist das „Hangende“. Die Dicke des Flözes ist die „Mächtigkeit“. Gemessen wird „bankrecht, die kürzeste Linie zwischen dem Hangenden und dem Liegenden. Das „Einfallen“ ist die größte Neigung des Flözes und wird in Richtung und Neigung angegeben. Nicht sichtbar ist das „Streichen“, eine waagerechte Linie, die im rechten zur Einfallsrichtung verläuft. Doch sichtbar ist der „Bergepacken“, eine Steinlage im Flöz. Viele Namen einer alten Berufssprache an einem kleinen Stück Kohle. Wir gehen weiter auf der Trasse zu

Punkt 8: Brücke Riepelsiepen

Vor uns liegt die Brücke Riepelsiepen, sie ist ein aus heimischem Sandstein errichtetes technisches Bauwerk. Sie überspannt in weitem und hohem Bogen den Einschnitt in einem Härtlingsrücken (harte Sandsteinbank). Beim Bau der Eisenbahnstrecke Hattingen – Wichlinghausen im Jahre 1884 – für die heimische Wirtschaft von weittragender Bedeutung – mussten die gewachsenen Interessen der Anlieger berücksichtigt werden. So verband die Brücke primär den Hof „Im Riepelsiepen“ mit seinen nördlich der Bahnstrecke liegenden Ländereien, ihre sekundäre Nutzung durch Berufstätige, z. B. Beschäftigte der Zeche „Alte Haase“, und Wanderer ist ebenfalls vorauszusetzen. Die Brücke wurde 2007 von der Stadt Sprockhövel unter Denkmalschutz gestellt. Die Sanierung erfolgte im Jahre 2008. Rechts hinter der Brücke lag der Anschlussbahnhof der Zeche Alte Haase. Wir gehen nun nach links in den Wald und kommen zu den

Punkt 9: Die frühen Schächte und Pingen von Alte Haase

Unser Weg verläuft auf dem „Ausgehenden“ des Flözes Alte Haase (Flöz Hauptflöz), das hier etwa 0,9 bis 1,0 Meter mächtig (dick) ist und nach Süden mit 26 Grad einfällt (sich neigt). Hier liegen die Schächte DiedrichPeter, Carl und Arnold. Nachdem wir die Straße Hölteregge überquert haben, liegt links von uns eine Halde.

Punkt 9.1:Hier stand der Schacht Ringeltaube (122 m flach lang). Um 1837 wurde hier der Abbau unter der Stollensohle versucht, der nach kurzer Zeit wieder „absoff „. Das Heben des Wassers durch Pumpenknechte oder Göpel vor dem Einsatz der Dampfmaschine war ein riesiges Problem: Es musste ohne Unterbrechung geschehen und war stark vom Regen und von der Schneeschmelze abhängig. Alle Schächte hier verlaufen tonnlägig (schräg im Kohlenflöz). Wir erklettern die Halde und folgen einem alten Weg in den Wald. Neben uns läuft das Flöz und damit auch die Pingenreihe.

Punkt 9.2:Diese Reihe endet plötzlich: Wir stehen vor einem geologischen Sprung. Die Lagerstätte vor uns ist abgerissen und abgesunken. Nun machen wir hier das gleiche wie die alten Bergleute: Wir gehen in Richtung des Querschlags nach rechts und biegen an der ersten Pingenreihe wieder nach links ab. Wir haben die Kohle wieder gefunden. Unterlage ist dieser kleine Umweg ein mühseliges Geschäft, das jedes Mal die Kohlenförderung empfindlich störte. Derartige Störungen sind in dieser Gegend sehr häufig und waren letztlich mit ein Grund für die Stilllegung von Alte Haase 1969. Je weiter wir gehen, desto älter sind die Schächte. Unser Weg führt uns immer tiefer in die Vergangenheit von Alte Haase. Rechts von uns liegen die Pingen und links von uns die alten Schächte. Pingen sind trichterförmige Vertiefungen, die aus der Zeit des oberflächennahen Abbaus der Kohle stammen. Damals wurde gegraben, bis die Grube einzustürzen drohte, maximal bis zum Grundwasserspiegel.

Punkt 9.3:Hier liegt auch der Schacht Adelheid (111 m flach lang). Alle Schächte, die einen Namen hatten, waren Förderschächte. Die Wetter (= Luft-) und Fahr- (= Kletter-) Schächte tragen nur Nummern oder die Bezeichnung Wetterschacht“. Der Grund, warum Schächte und Pingen eigene Reihen bilden, ist folgender: Der Stollen von Alte Haase lag über dem Bett des Paasbaches und man baute die Kohle bis zum Tage (bis zur Oberfläche) ab. Weil die Lagerstätte so gut war, legte man 1812 einen tieferen Stollen an, der in einer Rösche (Graben) am Sprockhöveler Bach mündete. Nun konnte man tiefer abbauen. Nicht immer konnten die Schächte in die alten verbrochenen Flözteile gelegt werden. Deshalb teufte man sie seiger (senkrecht) im festen Gestein bis auf das Flöz ab und umging so die alten Baue. Man nennt diese Form „gebrochene Schächte.“ Kurz vor dem Paasbach an der Wegegabel biegt unser Weg nach rechts ab.

Punkt 9.4:Hier stand der Lochstein „Hase/Unterste Kuh von 1792“,

das heißt hier war die Markscheide (Grenze) zweier Grubenfelder. Der Schnittpunkt von Flöz Alte Haase (Hauptflöz) und dem Paasbach war in der Hand eines „fremden“ Besitzers. Dieser konnte für die Ableitung des Wassers Kohlen oder Geld verlangen. Die beiden Grabenpingen an unserem Weg zeigen andere Möglichkeiten auf. Die höhere Grabenpinge (I) führt querschlägig in den Riepelsiepen; sie muss die ältere sein. Die tiefere (II) leitet das Wasser vermutlich in einem Nebenflöz- in den Paasbach. Die Grabenpinge I dürfte damit die älteste im Gelände erkennbare Wasserlösung von Alte Haase sein. Hier begann am Paasbach der zweite Stollen (1802 angesetzt) von Alte Haase, man kann im Wald noch die Pinge des ersten Lichtlochs sehen. Wir folgen dem Weg ein Stück und machen einen Abstecher zur

Punkt 10: Kleinzeche Hoffnungstal/Teufelsburg II

Am 01. April 1952 erfolgte hier in der Talaue an der Hackstückstraße die Inbetriebnahme des Stollenbetriebes, dessen Ursprünge auf das Jahr 1884/85 zurückgehen und bis 1899 betrieben wurde. Dieses erfolgte unter dem Namen Zeche Hoffnungstal durch Gustav Riepelsiep, der beabsichtigte das hier anstehende oberflächennahe Flöz Waaserbank mit seiner begehrten Antrazitkohle auch unter der Stollensohle weiter abzubauen. Er gab dieses Vorhaben aber schon nach 2 Monaten an die Teufelsburg GmbH ab und wurde nun Teufelsburg II genannt. Am 01.01.1954 erfolgte die Rückbenennung der Kleinzeche Teufelsburg II zu Hoffnungstal. In diesem Jahr erreichte die Kleinzeche bei 27 Mann Belegschaft mit 8.540 t ihre maximale Förderung. Inhaber war jetzt die Hans Lange & Co. KG. Gefördert wurde der begehrte Anthrazit. Im Juni 1957 erfolgte die Stilllegung. Das Stollenmundloch wird z. Zt. durch den Arbeitskreis Sprockhövel in Zusammenarbeit mit dem BGVR e.V. untersucht und restauriert. Gegenüber dem Stollenmundloch auf der anderen Seite des Baches lag die

Punkt 11: Stollenzeche Johannessegen und Endpunkt der Pferdeschleppbahn am Paasbach

Hier an der Bruchsteinmauer begann der über 800m lange Stollen der Zeche Johannessegen welche bis 1895 in Betrieb war und 1890 mit 18 Bergleuten 3579 t Kohle förderte. Zudem endete hier die 2,5km lange und 1887 in Betrieb genommene Pferdeschleppbahn, die Kohlen der Zechen aus dem Tal des Paasbachs zum Bahnhof Bredenscheid der Eisenbahnlinie Wichlinghausen – Hattingen transportierte. Die Trasse dieser Bahn ist vom Gedulder Weg an, ein schöner Wanderweg nach Bredenscheid. Nach diesem Abstecher gehen wir 100m zurück zum Abzweig und folgen dem Weg weiter nach links. Nach einigen Metern zweigen wir dann nach rechts ab und queren das Feld geradeaus. Nach kurzem Weg sehen wir auf der linken Seite in der Talaue eine alte Hofanlage mit einem beeindruckenden Fachwerkgiebel, das ist der

Punkt 12: Hof Waskönig

Stolz prangen die eichenen Initialen der Erbauer auf dem Giebel: Dietrich Heinrich Waskönig; Anna Catharina Hegenberg. Diese Hofstelle in der Bauerschaft Stüter wurde bereits 1486 erwähnt. 1738 nahm ein Engelbert Waskönig als Gewerke bei der Eröffnung des märkischen Bergamtes in Bochum teil und ein Heinrich Waskönig, vermutlich Erbauer dieses Hauses, erschien als Gewerke von Alte Haase ab 1754 in den Akten. Selbst 1879, als der Zechenbesitz schon weitgehend in die Hände auswärtiger Geldanleger bzw. Gesellschaften gelangt war, war die Familie Waskönig noch Kuxenbesitzerin. Das prächtige Gebäude ist sicherlich auch aus der Ausbeute (Gewinn) von Alte Haase bezahlt worden. Noch heute vermittelt es die Kraft und Beständigkeit dieses alten Bauern- und Gewerkengeschlechts. Wir folgen dem Weg weiter durch die Felder und gelangen in den angrenzenden Wald. Hier in der Nähe des Riepelsiepens waren die ersten Stollen von Alte Haase (1740) (Hase, Alter Hase), die aber leider verbrochen sind, nur vereinzelt tritt noch Wasser aus. Wir wenden uns nun nach rechts und gehen bis zum Parallelweg, dem wir nach links folgen. Nach 150 m wenden wir uns nach rechts und folgen dem ansteigenden Weg über die Hölter Egge. Wenn wir aus dem Wald kommen sehen wir im Tal den

Punkt 13: Hof Dodtbruch

Von der Kuppe blicken wir auf den alten Hof Dodtbruch (Dottbruch), heute Bröckelmann. Die „Erben Diedrich Krefting zum Doddebruch“ hatten 1716 das Gericht in Hattingen um eine zweite Ausfertigung der Belehnung auf das Bergwerk hinter der „Holters Eggen (Hölteregge) gebeten, das später zu Alte Haase wurde. Immer wieder erscheint der Name Dodtbruch in unterschiedlicher Schreibweise in den Gewerkenverzeichnissen von Alte Haase. Der erste Tiefbauschacht der Zeche erhielt den Namen „Julie“ nach Julie Dodtbruch, Kuxen-Erbin und Ehefrau des Repräsentanten der Zeche, Johann Friedrich Große Herzbruch, genannt Bröckelmann. Die Gebäude des Hofes liegen beidseits der Straße, eine früher übliche Anlageform, als die Straßen einen weniger gefährlichen Charakter hatten. Weiter unten am Paasbach liegt die Paasmühle. Wir gehen nun durch Felder Richtung Hölterstraße und folgen der Brinker Straße. An der Einmündung der Schulstraße liegt auf der rechten Seite eine alte Bergschmiede, heute steht davor ein Förderwagen. Wir gehen weiter bis zur Beisenbruchstraße der wir folgen und an der Firma Hauhinco vorbei, die bis zur Kohlenkriese in den 60er Jahren allein über 400.000 Abbauhämmer produzierte, dazu Kettenbahnen für den Kohlenabbau unter Tage und so genannte kurvengägige Stahlgliederbänder, die damals ein hoch innovatives Produkt im Bergbau waren. Nun wenige Meter weiter zur Kreuzung der ehemaligen Bahntrasse mit der Wuppertaler Straße. Nach Überquerung der Straßen sehen wir links etwas tiefer liegend ein Fachwerkhaus, das ist unsere „Gute Stube Sprockhövels“ in der wir uns von der Wanderung mit entsprechenden Getränken erholen können.

Punkt 14: Die Heimatstube am Grevendiek

Das alte Haus Nr. 85 am Grevendiek (Grabenteich) gehört zu den ältesten Gebäuden im Ortskern von Niedersprockhövel. Es beherbergt die Heimatstube des Heimat- und Geschichtsvereins Sprockhövel, ein kleines Heimatmuseum mit einer Sammlung zur Sprockhöveler Bergbaugeschichte. Zu sehen sind unter anderem alte Gerätschaften, Trachten, Lochsteine und Modelle.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Öffnungszeiten: Mittwochs 16 – 18 Uhr

Freitags 16 – 19 Uhr

Sonntags 11 – 12.30 Uhr

Wenn wir die Hauptstraße hinunter gehen gelangen wir wieder zu unserem Ausgangspunkt, dem Dorfkrug zurück.

 

Eine weitere Version dieses Wanderweges gibt es hier:

Alte Haase Weg Version 2021

 

 

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