Der Heimat- und Geschichtsverein Sprockhövel e. V. stellt sich in seiner Satzung folgende Aufgaben:

  • Verlebendigung der Geschichte der engeren Heimat
  • Sicherung historischer Zeugnisse und kultur- und wirtschaftsgeschichtlich interessanter Objekte
  • Aufbau und Unterhaltung einer Heimatstube
  • Denkmal- und Naturschutz; Pflege der Landschaft – Heimatkundliche Schriftenreihe

In allen aufgeführten Aufgabenfeldern ist der Verein seit seiner Gründung (1976) mit nachweisbaren Erfolgen tätig.

In enger Abstimmung mit der Stadt wurde nach der Verabschiedung des Landes- denkmalgesetzes 1980 eine Inventarliste schutzwürdiger Denkmale zusammengestellt und später laufend ergänzt. Neben den Gebäuden lenkte der HGV die Aufmerksamkeit auch auf Bodendenkmale, die am ehesten durch Umwelteinwirkungen in ihrem Bestand gefährdet sind. Das herausragendste Objekt aller Denkmalinitiativen ist zweifellos der Malakow-Turm der Zeche “Alte Haase”. Seine Unterschutzstellung und Restaurierung hat der HGV mit größter Zähigkeit und unbeeindruckt von allen Widerständen betrieben.

In ähnlicher Weise hat sich der HGV des Naturschutzes und der Landschaftspflege angenommen. Beispielhaft genannt seien die Entdeckung von Mausohrfledermäusen im Stock- und Scherenbergerbstollen und die Unterschutzstellung von Naturdenkmalen. Der Vereinsvorsitzende hat in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Umweltausschusses in weiter zurückliegenden Jahren die Registrierung von Feuchtbiotopen,, Hecken, Trockenmauern und Steinbrüchen, ferner die Einführung des Umweltpreises veranlaßt. Zu einem Bewußtseinswandel in der Öffentlichkeit mußte der HGV kontinuierlich Aufklärungsarbeit leisten. Gerade die Presse hat diese Bemühungen aufgegriffen und in die Öffentlichkeit getragen. In räumlich enger Beziehung zur Kulisse des Malokow-Turmes und der gewerblich noch genutzten Gebäude der “Alten Haase” steht das Gelände der ehemaligen Kläranlage an der Hattinger Straße. In ihrem Bereich haben Vereinsmitglieder in eigener Arbeit den unterirdischen Tunnel zum Fuß des Malakow-Turms 1989 freigelegt. Damals entwickelte der HGV bereits umrißhaft den Plan der Umgestaltung des Geländes der vor der Auflassung stehenden Kläranlage zu einem Feuchtbiotop und Industriepark. In den folgenden Jahren hat er die Bemühungen der Stadtverwaltung kreativ und konstruktiv begleitet. Im Vorfeld sicherte er einige industrielle Großobjekte.

Die Vergangenheit zu verlebendigen ist Zweck der Heimatstube. Ihr vielfältiges Angebot wird von der Öffentlichkeit gern angenommen. Natürlich ist die Heimatstube auch Kommunikationszentrum. Hier werden Anregungen aufgegriffen,verarbeitet und weitergegeben. Einmal im Jahr, in der Regel im September, bietet der HGV eine eintägige, inhaltlich anspruchsvolle Studienfahrt an. Beispielhaft herausgegriffen seien die Ziele der beiden letzten Exkursionen: Kalkriese (wahrscheinlicher Ort der Varusschlacht) / Osnabrück und Paderborn (Karolinger-Ausstellung, Wewelsburg). Fester Bestandteil des Jahresprogramms ist der Plattdeutsche Abend. Traditionell läutet er die Adventszeit ein. Die breite Palette der Vereinsarbeit spiegelt sich in den Titeln der Schriftenreihe. Neben der Aufarbeitung der heimischen Geschichte befaßt sie sich auch mit unserer Vogelwelt und der Volkskunde.

Naturgemäß steht der frühe Bergbau im Mittelpunkt des Vereinsinteresses. Die enge Zusammenarbeit mit dem Förderverein Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier e. V. erweist sich als außerordentlich fruchtbar. Der Arbeitskreis Sprockhövel hat sich aus aktiven Mitgliedern des HGV gebildet. Er hat zwischenzeitlich vier Bergbauwanderwege erschlossen. Auch für ihre Pflege und für sachkundige Führungen fühlt er sich verantwortlich. Pro Jahr fallen etwa 12 – 15 geführte Wanderungen; Teilnehmer kommen nicht nur aus Sprockhövel, sondern zu einem erheblichen Teil von auswärts. Die in diesem Zusammenhang geleisteten Spenden kommen ausschließlich Pflege und Ausbau der Wanderweg zugute.