Die Stadt Sprockhövel entstand 1970 im Rahmen der kommunalen Neuordnung und gehört dem Ennepe-Ruhr-Kreis in Nordrhein-Westfalen an. Zwischen den Ballungsräumen an Ruhr und Wupper gelegen, bietet Sprockhövel nicht nur einen Standort mit schnellen Verkehrsverbindungen, sondern ist mit seiner reizvollen Hügellandschaft auch ein beliebtes Ausflugsziel für zahlreiche Naherholungsuchende.
Schon der Blick auf den Stadtplan lässt erkennen, dass Sprockhövel keine gewachsene Stadt ist. Das Stadtbild ist geprägt von zahlreichen Streusiedlungen, die der ca. 48 qkm großen Stadt mit ihren über 26.000 Einwohnern einen eher ländlichen Charakter verleiht. So bestehen 77 % des Stadtgebietes aus Wald und landwirtschaftlich genutzter Fläche. Niedersprockhövel und Haßlinghausen mit jeweils ca. 9000 Einwohnern bilden die Zentren der bipolaren Stadt.
Kennzeichnend für Sprockhövel ist die günstige Verkehrsinfrastruktur: Die Autobahnanschlüsse zur A 1 (Köln–Bremen), zur A 43 (Wuppertal–Münster) und zur A 46 (Wuppertal–Düsseldorf) gewähren optimale Verbindungen in alle Richtungen. Expandierende Gewerbegebiete in Autobahnnähe beweisen Sprockhövels Attraktivität als Wirtschaftsstandort.
Die ICE-Anschlussstellen Wuppertal und Bochum sind jeweils weniger als 20 km entfernt und mit Schnellbussen rasch zu erreichen. Die hohe Wohnqualität in Sprockhövel hat in den letzten Jahren auch zu einer starken Zunahme der Neubautätigkeit im Wohnungsbau geführt.
Historisch ist Sprockhövel, das um das Jahr 1000 erstmals urkundlich erwähnt wird, dem westfälisch-märkischen Raum zugeordnet. Über Jahrhunderte bildete das Sprockhöveler Gebiet die Grenze zum Herzogtum Berg, dem Bergischen Land, dessen kulturelle Einflüsse noch heute in der historischen Bausubstanz sichtbar sind. Auch geologisch kommt dem Sprockhöveler Raum Grenzcharakter zu: Hier befindet sich die Südgrenze des flözführenden Karbons. Die Steinkohlenflöze des Ruhrreviers treten hier an die Oberfläche und waren daher besonders leicht aufzufinden und abzubauen. Die Gewinnung von Steinkohle in Sprockhövel lässt sich bereits für das ausgehende Mittelalter belegen. Im 19. Jahrhundert lieferten Sprockhöveler Betriebe mit der Gewinnung und Verhüttung von Kohleneisenstein einen bedeutenden Beitrag zur „Start-up-Phase“ der Industrialisierung des Ruhrgebiets. Die letzte Sprockhöveler Zeche „Alte Haase“ schloss 1969 die Pforten. Das markante Schachtgebäude von 1897 nach Art eines Malakowturms zeugt heute noch von diesem einst bedeutendsten Wirtschaftszweig. Fünf bergbauhistorische Wanderwege in Sprockhövel führen Interessierte auf „Die Spur der Kohle“, die im Stadtgebiet noch an zahlreichen Stellen zu entdecken ist.
Weitere historische Säulen der Sprockhöveler Wirtschaft bilden die Sandsteingewinnung, die Kleineisenfabrikation, die Bandwirkerei und das Transportwesen. Gerade dieses begünstigte das Entstehen zahlreicher Gasthöfe, die sich seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert auf den zunehmenden Ausflugsverkehr aus den umliegenden Industriestädten einstellten. Heute ist das vielfältige und hochwertige gastronomische Angebot Sprockhövels weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und beliebt.
(Quelle: Stadt Sprockhövel)
Um das Jahr 1000 wurde der Name Sprockhövel erstmals in einem Traditionenverzeichnis der Benediktinerabtei Werden an der Ruhr erwähnt: Die Siedlung „Spurkinhuvelo“ hatte dem Kloster eine Abgabe in Getreide zu entrichten. Weitere mittelalterliche Grundherrschaften in Sprockhövel waren unter anderem das Damenstift Essen, das Zisterzienserinnenkloster Gevelsberg, die Herren von Volmarstein, der Erzbischof von Köln und der Graf von der Mark. (Quelle: Stadt Sprockhoevel.de)
Die kirchliche Betreuung der rasch anwachsenden Bevölkerung zwischen den älteren Kirchen Hattingen und Schwelm machte die Errichtung eines eigenen Kirchspiels in Sprockhövel erforderlich. Im Jahr 1147 wurde erstmals eine Kirche in Sprockhövel erwähnt. Das Kloster Deutz besaß das Recht, den Pfarrer einzusetzen und beanspruchte Abgaben aus diesem Kirchspiel. Um die Kirche herum entwickelte sich bald eine dörfliche Siedlung als Zentrum einer weitläufigen Landgemeinde. (Quelle: Stadt Sprockhövel)
Beginn der Erbauung der heutigen Hauptstrasse mit Fertigstellung 1846 als Teil der „Herzkamp-Crengeldanzer-Chaussee“
Der Anschluß Sprockhövels (Wichlinghausen – Hattingen) an das überregionale Bahnnetz 1884 war von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Vor allem das Bergwerk “Alte Haase” profitierte von der Bahnstrecke. 1979 wurde der Personenverkehr, 1984 – 100 Jahre nach der Eröffnung – auch der Güterverkehr eingestellt.
Stromproduktion durch die Kohle der Zeche Alte Haase
Am 19. Mai 1909 wurde der letzte Teil der Straßenbahn in Haßlinghausen zwischen den Gemeinden Voerde (7800 Einwohner), Milspe (Mühlinghausen) (6370 Einwohner), Gevelsberg (18.900 Einwohner) und Haßlinghausen (4280 Einwohner) eröffnet. (Quelle: Wikipedia)
Auflösung des Amtes Sprockhövel und Eingliederung in das Amt Blankenstein
Schließung der Zeche Alte Haase
Ernennung zur Stadt Sprockhövel