Zu den Kostbarkeiten, die der Heimat- und Geschichtsverein in seiner Heimatstube birgt, zählen zweifellos die beiden Bergbarten. Sie stammen aus dem Erzgebirge. Ursprünglich war die Barte eine Waffe. Die wortgeschichtliche Verwandtschaft mit der Hellebarde bestätigt diese frühere Funktion. Speziell den Knappen im Silberbergbau von Harz und Erzgebirge erschien das Tragen von Waffen angeraten, denn das von ihnen geförderte wertvolle Erz weckte bei Fremden Begehrlichkeiten, gegen die man sich wappnen musste. In späterer Zeit dienten die Barten der Repräsentation, beispielsweise bei Bergparaden und anderen feierlichen Anlässen. Vom Hauer an aufwärts war den im Bergbau Tätigen das Tragen der Barte erlaubt. Die beiden Barten der Heimatstube sind der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts zuzuweisen. Die eine ist mit Intarsien (Walrosszahn oder Elfenbein) kostbar geschmückt. Die zweite trägt die Jahreszahl 1731. In ihren Stiel sind Szenen aus dem Bergmannsleben, eingefasst von frommen Sprüchen, eingeritzt. In Höhe des Bartenblattes ist auf dem Stielrücken Christus am Kreuz eingra¬viert. Die Knappen hielten beim Gebet die Barte so, dass sie den Gekreuzigten unmittelbar vor Augen hatten. Die Barte ist vor allem für das Erzgebirge typisch. Bei Traditionsveranstaltungen im Ruhrgebiet hingegen trägt der Knappe neben der Knappentracht den Häckel (Meterlatte). Der Heimatverein dokumentiert in bescheidenem Maße auch den sächsischen Bergbau, denn von dort und aus dem Harz kamen im 17. und 18. Jahrhundert erfahrene Bergleute, die zur. Entwicklung unseres Bergbaus erheblich beigetragen, haben.