Das Rad eines Grubenhundes Die Erinnerung an die traditionsreiche Geschichte des Steinkohlenbergbaus in unserem Raum zählt zu den großen Aufgaben des Heimat- und Geschichtsvereins Sprockhövel. So kann er manches museale Objekt präsentieren, das diese Vergangenheit den nachwachsenden Generationen lebendig vor Augen führt. Eins der ältesten Stücke aus der Schatztruhe der Heimatstube ist das Rad eines Rollgestellwagen (Gru-benwagen). Es ist aus einem Stück (Eiche) gearbeitet, mit eingesetzten eisernen Achsen. Der Rollgestellwagen besaßen zwei Räder, die an einem Rahmen befestigt waren. Darauf stand die Förder-tonne, die zum Schacht gefahren wurde. Als seitliche Führung dienten aufgenagelte Rechteckhölzer (Gestängeführung). Diese Neuerung des Transports von Kohlen und Bergematerial unter Tage bedeutete einen erheblichen Fortschritt gegenüber der Vergangenheit, die sich mit Tragekörben und Holztrögen begnügen musste. Die Umstände, die zum Fund dieses außergewöhnlichen Objektes führten, sind hochinteressant und erlauben eine ungefähre zeitliche Einordnung. In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts stieß man im Bereich des Schachtes Niederheide (Oberstüter) auf einen „alten Mann“. So bezeichnet die Bergmannsprache eine vor langer Zeit ausgekohlte Strecke. In diesem in den Berg vorgetriebenen Bau, der ohne Verzimmerung auskam, fand sich neben einigen anderen Dingen das hier vorgestellte Rad eines Grubenwagens. Diese Strecke gehörte zum alten Längenfeld „Schneeberg“, das offensichtlich später, in den Jahren nach 1750, zum Längenfeld „Frisch gewagt ins Westen“ gehörte. Alte Karten vom Ende des 18. Jahrhunderts weisen für diesen Bereich bereits Pingen (eingestürzte Schächte oder Luftlöcher) aus. Wir können also davon ausgehen, dass das Wagenrad uns ca. 250 Jahre in die Bergbaugeschichte zurückführt.